Der Dom zu Kölle
Doch siehe! dort im Mondenschein
Den kolossalen Gesellen!
Er ragt verteufelt schwarz empor,
Das ist der Dom von Köllen.
(aus: "Deutschland. Ein Wintermärchen" von Heinrich Heine)
Besser hätte Heinrich Heine es nicht beschreiben können. Bei einem Blick auf das Stadtbild Kölns, ragt er kolossal empor: der Kölner Dom und prägt so unverkennbar die Skyline von Köln. "Verteufelt" ist beim wichtigsten Kirchengebäude im erzbistümlichen Köln jedoch etwas gewagt. "Majestätisch" wäre wohl treffender.
Heute steht meine Harfe also vor unserem Wahrzeichen. Das Gebäude, auf das wir Kölner mächtig stolz sind, weswegen zahlreiche Touristen nach Köln strömen, das Köln erst zur Domstadt machte. Der Dom erscheint auf jeder Postkarte, wird als Souvenir verkauft, in fast jedem kölschen Lied besungen. Man kann ihn sich als Kette um den Hals hängen, Kölner Domspitzen und Domspekulatius essen - er ist wahre Kölner Prominenz.
Der Kölner Dom heißt eigentlich "Hohe Domkirche Sankt Petrus" und gehört zur römisch-katholischen Kirche. Er ist eine der größten Kathedralen im gotischen Baustil und wurde von 1248 bis 1880 gebaut. Um den Dom und vor allem den Wagemut seines Baus gibt es viele Sagen und Legenden. Nach 1880 wurde er zum Nationalsymbol für Deutschland, galt nach dem Zweiten Weltkrieg als "Wunder", weil er hingegen zum Rest der Stadt kaum beschädigt wurde. Kunsthistoriker bezeichnen ihn wegen seiner einheitlichen Bauform als "vollkommene Kathedrale". Er ist UNESCO Weltkulturerbe, birgt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die Rainald van Dassel, Erzbischof von Köln, am 11. Juni 1164 nach Köln brachte. Darum krönen übrigens auch die drei Königskronen das Stadtwappen von Köln. Seine berühmteste Glocke ist "D'r decke Pitter" (der dicke Peter), die Petrusglocke, eine der größten schwingend geläuteten Kirchenglocken weltweit.
Kein Wunder, dass wir Kölner so verliebt in unseren Dom sind. Auch ich zähle dazu und statte ihm immer mal wieder gerne einen Besuch ab. Jedesmal, wenn ich den Dom von weitem sehe (z.B. aus dem Flugzeug oder Auto), habe ich das Gefühl nach Hause zu kommen. Als Abiturientin und junge Studentin habe ich eine Zeit lang in der Domkantorei, einem der Domchöre, gesungen. Wir haben unter anderem Messen im Dom begleitet. Es war ein irres Gefühl im Dom zu singen. Er hat eine sagenhafte Akustik. Wie gerne würde ich dort einmal mit meiner Harfe spielen.
Der Dom befindet sich neben dem Kölner Hauptbahnhof nahe dem Rhein und wird von der Domplatte umgeben. Ein Besuch des Doms lohnt sich auf jeden Fall, habe ich - na gut, ich bin voreingenommen - doch noch nie eine schönere Kathedrale gesehen. Ein Blick hinein und auf die zahlreichen bunten Domfenster sowie eine Turmbesteigung oder ein Besuch der Schatzkammer lohnen sich auf jeden Fall. Wer es noch genauer wissen will, sollte eine Führung zu den Dächern des Doms buchen. Vom Dom aus gelangt man übrigens auch wunderbar in die Altstadt, zur Philharmonie sowie einigen Museen und zu anderen tollen Schauplätzen Kölns. Ein paar davon werde ich in meinem Blog auch vorstellen.
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